Sin City
Directed by Robert Rodruigez
Gangster, Banditen, skrupellose Cops, Pädophile, Huren und verlorene Seelen - das Stadtbild von Sin City.
"Sin City" erzählt keine gewöhnliche Geschichte. Die Handlung entfaltet sich in 3 verschiedenen Episoden, die noch durcheinander gewürfelt werden.
Hartigan (Bruce Willis) ist einer der wenigen, ehrlichen Polizisten, für den Moral und Anstand noch einen Stellenwert besitzen.
Einen Tag vor seiner Pensionierung entführt der durchgeknallte Kinderschänder Roark Jr. (Nick Stahl) die elfjährige Nancy (Jessica Alba). Hartigan stellt den Peiniger des kleinen Mädchens und schießt ihn nieder. Dumm nur, dass sein Partner Bob korrupt und Roark Jr. der Sohn des örtlichen Senators ist. Es gelingt ihm dennoch Nancy zu retten, doch Hartigan selbst wird für Jahre ins Gefängnis gesteckt. Als er entlassen wird, macht er sich auf die Suche nach Nancy. Doch noch jemand ist hinter ihr her und sühnt auf Rache...
Die nächste Episode führt zu Marv (Mickey Rourke), einem wahren Koloss. Seine Hände sind todbringende Waffen.
Viele Freunde hat dieser moderne Gladiator nicht. Nur die attraktive Goldie lässt sich mit ihm ein. Wie er zu diesem Glück kommt, ist ihm selbst nicht klar. Doch Marvs Liaison mit Goldie ist nur von kurzer Dauer. Er hatte mit der Prostituierten die Nacht seines Lebens, doch am nächsten Morgen findet er ihren leblosen, toten Körper vor.
Marv schwört, den wahren Täter zu finden und in zur Strecke zu bringen.
Seine Nachforschungen führen ihn zur verlassenen Farm von Kevin (Elijah Wood), wo er eine grausige Entdeckung macht…
In der dritten Episode steht Dwight (Clive Owen) im Mittelpunkt des Geschehens.
Die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) wird von Jackie-Boy (Benicio Del Toro) und seiner Gang bedroht. Für Dwight ist klar, dass er eingreifen muss. Er verpasst Jack eine deftige Abreibung. Damit beginnen die Probleme erst.
Jackie ist so erbost, dass er direkt nach Old Town – das Rotlichtviertel von "Sin City" – fährt. Als er dort gegen die junge Prostituierte Becky (Alexis Bledel) handgreiflich wird, ist sein Leben beendet. Die Frauen von Old Town sind bekannt dafür, dass sie sich so etwas nicht gefallen lassen. Allen voran deren Anführerin Gail (Rosario Dawson) und die Schwert schwingende Miho (Devon Aoki).
Doch das war ein Fehler - Jackie-Boy war ein getarnter Cop! Dwight sieht nur eine Möglichkeit - wenn er die Frauen von Old Town vor der Rache der Gesetzeshüter retten möchte, muss er die Leiche verschwinden lassen…
Auch The Man (Josh Hartnett) sollte noch erwähnt werden. Mit zwei Mini-Auftritten am Anfang und am Ende von "Sin City" sorgt er für eine gewisse unerklärliche Konstante.
Die Comic-Verfilmungen der vergangenen Jahre haben vieles gemeinsam - bunt und knallig sind sie zumeist. Robert Rodriguez "Sin City" hat nicht das Geringste mit dem ansonsten vorherrschenden Einerlei zu tun hat. "Sin City" ist düster, dreckig, brutal und stilistisch wegweisend!
Frank Millers einzigartiger Comic-Kosmos erwacht hier auf erstaunliche Art zum Leben.
Sin City ist eine düstere Metropole voller Sex und Gewalt, bevölkert mit einsamen Helden und Femmes fatales, brutalen Killern und korrupten Politikern. Die Stadt bietet Tod und Verderben. Nur die ganz Harten, die sich arrangiert haben, oder die mächtig genug sind, können überleben in einer Stadt, in der keine Form von Moral existiert.
Düsternis, Tod und unendliche Schmerzen. Gröbste Brutalität versprüht der Film, das Schlimmste wird in abstrakten Bildern eingefangen.
Die Comics von Miller erzählen harte, brutale Geschichten in schroffen Bildern, zusammengesetzt aus flächigem Schwarz und Weiß, ohne Zwischentöne, ohne jede Spur der Erleichterung.
Robert Rodriguez hat dies nun kongenial in Szene umgesetzt.
Expressionistisch überdrehte Schwarz-Weiß-Szenerien, die mit surrealen Farbeffekten verfremdet wurden, durchsetzt von nur wenigen, extremen Farbtupfern, rot vor allem, das Rot von verführerischen Lippen, die blonden Haare von Goldie, die wunderschönen blauen Augen von Becky, die gelbe Haut des Yellow Bastard und das viele rote Blut.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Der Film entfaltet trotz des zur Schau getragenen Minimalismus eine nie da gewesene optische Wucht. Eigentlich gibt es auf der Leinwand recht wenig zu entdecken, aber trotzdem kann man sich nicht satt sehen.
Der Film in seiner Hochglanz-Schwarzweißästhetik kommt daher wie ein postmodernes Meisterwerk – Tarantino höchstpersönlich hat eine Szene gedreht.
Leider bleiben bei der opulenten Optik die Emotionen auf der Strecke.
Die 3 Episoden erzählen auf immer der gleichen Art dasselbe, von Menschen, die auch als Hauptfiguren keinerlei Sympathie aufblitzen lassen. Und sind die Bilder auch originell , so fehlt ihnen doch der emotionale Zusammenhalt.
Soviel Stars, Sex & Crime gab es selten zuvor - und das nur in einem einzigen Film!
Viele Mimen spielen für einen Bruchteil und begnügen sich mit kleinen Rollen. Im Mittelpunkt stehen wenige.
Mickey Rourke beispielsweise. Als entstellter Hüne Marv beweist er einmal wieder, dass abseits der diversen Skandale ein hochtalentierter Darsteller in ihm steckt.
Seine Präsenz in "Sin City" ist beeindruckend und kaum zu toppen.
Clive Owen untermauert nach "Hautnah", dass er ein viel zu lange verkannter Schauspieler ist. Bruce Willis spielt vor allem eines - sich selbst.
Mit einem markanten Aussehen, seiner coolen Art und seiner daraus resultierenden Leinwandpräsenz stellt er zweifellos die Idealbesetzung des Cops Hartigan dar.
Elijah Wood ist als Kannibale so wunderbar gegen den Strich besetzt, dass es eine Freude ist, ihm bei seiner abgedrehten Performance zuzusehen.
Benicio Del Toro als total abgefuckter Jackie-Boy, dessen Performance so dermaßen schräg ist, dass er selbst hier noch aus der Rolle fällt.
Von den weiblichen Darstellern wird enormer Körpereinsatz und viel nackte Haut gefordert. Ob nun die wunderhübsche Jessica Alba, die charismatische Rosario Dawson oder die hypnotiserende Alexis Bledel. Jeder Darsteller ist ein Teil des großen Puzzles „Sin City“. Ein Rad greift ins andere.
Gegen Ende geht dem Film jedoch merklich die Puste aus.
Die Redundanz der Inszenierung sorgt dafür, dass sich der beschränkte Grundstock an Motiven und Themen spätestens mit der Wiederaufnahme der Hartigan-Nancy-Geschichte etwas aufgebraucht hat - ein großer Abgang sieht anders aus.
3 von 5 Sternen
Gangster, Banditen, skrupellose Cops, Pädophile, Huren und verlorene Seelen - das Stadtbild von Sin City."Sin City" erzählt keine gewöhnliche Geschichte. Die Handlung entfaltet sich in 3 verschiedenen Episoden, die noch durcheinander gewürfelt werden.
Hartigan (Bruce Willis) ist einer der wenigen, ehrlichen Polizisten, für den Moral und Anstand noch einen Stellenwert besitzen.
Einen Tag vor seiner Pensionierung entführt der durchgeknallte Kinderschänder Roark Jr. (Nick Stahl) die elfjährige Nancy (Jessica Alba). Hartigan stellt den Peiniger des kleinen Mädchens und schießt ihn nieder. Dumm nur, dass sein Partner Bob korrupt und Roark Jr. der Sohn des örtlichen Senators ist. Es gelingt ihm dennoch Nancy zu retten, doch Hartigan selbst wird für Jahre ins Gefängnis gesteckt. Als er entlassen wird, macht er sich auf die Suche nach Nancy. Doch noch jemand ist hinter ihr her und sühnt auf Rache...
Die nächste Episode führt zu Marv (Mickey Rourke), einem wahren Koloss. Seine Hände sind todbringende Waffen.
Viele Freunde hat dieser moderne Gladiator nicht. Nur die attraktive Goldie lässt sich mit ihm ein. Wie er zu diesem Glück kommt, ist ihm selbst nicht klar. Doch Marvs Liaison mit Goldie ist nur von kurzer Dauer. Er hatte mit der Prostituierten die Nacht seines Lebens, doch am nächsten Morgen findet er ihren leblosen, toten Körper vor.
Marv schwört, den wahren Täter zu finden und in zur Strecke zu bringen.
Seine Nachforschungen führen ihn zur verlassenen Farm von Kevin (Elijah Wood), wo er eine grausige Entdeckung macht…
In der dritten Episode steht Dwight (Clive Owen) im Mittelpunkt des Geschehens.
Die Kellnerin Shellie (Brittany Murphy) wird von Jackie-Boy (Benicio Del Toro) und seiner Gang bedroht. Für Dwight ist klar, dass er eingreifen muss. Er verpasst Jack eine deftige Abreibung. Damit beginnen die Probleme erst.
Jackie ist so erbost, dass er direkt nach Old Town – das Rotlichtviertel von "Sin City" – fährt. Als er dort gegen die junge Prostituierte Becky (Alexis Bledel) handgreiflich wird, ist sein Leben beendet. Die Frauen von Old Town sind bekannt dafür, dass sie sich so etwas nicht gefallen lassen. Allen voran deren Anführerin Gail (Rosario Dawson) und die Schwert schwingende Miho (Devon Aoki).
Doch das war ein Fehler - Jackie-Boy war ein getarnter Cop! Dwight sieht nur eine Möglichkeit - wenn er die Frauen von Old Town vor der Rache der Gesetzeshüter retten möchte, muss er die Leiche verschwinden lassen…
Auch The Man (Josh Hartnett) sollte noch erwähnt werden. Mit zwei Mini-Auftritten am Anfang und am Ende von "Sin City" sorgt er für eine gewisse unerklärliche Konstante.
Die Comic-Verfilmungen der vergangenen Jahre haben vieles gemeinsam - bunt und knallig sind sie zumeist. Robert Rodriguez "Sin City" hat nicht das Geringste mit dem ansonsten vorherrschenden Einerlei zu tun hat. "Sin City" ist düster, dreckig, brutal und stilistisch wegweisend!
Frank Millers einzigartiger Comic-Kosmos erwacht hier auf erstaunliche Art zum Leben.
Sin City ist eine düstere Metropole voller Sex und Gewalt, bevölkert mit einsamen Helden und Femmes fatales, brutalen Killern und korrupten Politikern. Die Stadt bietet Tod und Verderben. Nur die ganz Harten, die sich arrangiert haben, oder die mächtig genug sind, können überleben in einer Stadt, in der keine Form von Moral existiert.
Düsternis, Tod und unendliche Schmerzen. Gröbste Brutalität versprüht der Film, das Schlimmste wird in abstrakten Bildern eingefangen.
Die Comics von Miller erzählen harte, brutale Geschichten in schroffen Bildern, zusammengesetzt aus flächigem Schwarz und Weiß, ohne Zwischentöne, ohne jede Spur der Erleichterung.
Robert Rodriguez hat dies nun kongenial in Szene umgesetzt.
Expressionistisch überdrehte Schwarz-Weiß-Szenerien, die mit surrealen Farbeffekten verfremdet wurden, durchsetzt von nur wenigen, extremen Farbtupfern, rot vor allem, das Rot von verführerischen Lippen, die blonden Haare von Goldie, die wunderschönen blauen Augen von Becky, die gelbe Haut des Yellow Bastard und das viele rote Blut.
Das Ergebnis ist beeindruckend. Der Film entfaltet trotz des zur Schau getragenen Minimalismus eine nie da gewesene optische Wucht. Eigentlich gibt es auf der Leinwand recht wenig zu entdecken, aber trotzdem kann man sich nicht satt sehen.
Der Film in seiner Hochglanz-Schwarzweißästhetik kommt daher wie ein postmodernes Meisterwerk – Tarantino höchstpersönlich hat eine Szene gedreht.
Leider bleiben bei der opulenten Optik die Emotionen auf der Strecke.
Die 3 Episoden erzählen auf immer der gleichen Art dasselbe, von Menschen, die auch als Hauptfiguren keinerlei Sympathie aufblitzen lassen. Und sind die Bilder auch originell , so fehlt ihnen doch der emotionale Zusammenhalt.
Soviel Stars, Sex & Crime gab es selten zuvor - und das nur in einem einzigen Film!
Viele Mimen spielen für einen Bruchteil und begnügen sich mit kleinen Rollen. Im Mittelpunkt stehen wenige.
Mickey Rourke beispielsweise. Als entstellter Hüne Marv beweist er einmal wieder, dass abseits der diversen Skandale ein hochtalentierter Darsteller in ihm steckt.
Seine Präsenz in "Sin City" ist beeindruckend und kaum zu toppen.
Clive Owen untermauert nach "Hautnah", dass er ein viel zu lange verkannter Schauspieler ist. Bruce Willis spielt vor allem eines - sich selbst.
Mit einem markanten Aussehen, seiner coolen Art und seiner daraus resultierenden Leinwandpräsenz stellt er zweifellos die Idealbesetzung des Cops Hartigan dar.
Elijah Wood ist als Kannibale so wunderbar gegen den Strich besetzt, dass es eine Freude ist, ihm bei seiner abgedrehten Performance zuzusehen.
Benicio Del Toro als total abgefuckter Jackie-Boy, dessen Performance so dermaßen schräg ist, dass er selbst hier noch aus der Rolle fällt.
Von den weiblichen Darstellern wird enormer Körpereinsatz und viel nackte Haut gefordert. Ob nun die wunderhübsche Jessica Alba, die charismatische Rosario Dawson oder die hypnotiserende Alexis Bledel. Jeder Darsteller ist ein Teil des großen Puzzles „Sin City“. Ein Rad greift ins andere.
Gegen Ende geht dem Film jedoch merklich die Puste aus.
Die Redundanz der Inszenierung sorgt dafür, dass sich der beschränkte Grundstock an Motiven und Themen spätestens mit der Wiederaufnahme der Hartigan-Nancy-Geschichte etwas aufgebraucht hat - ein großer Abgang sieht anders aus.
3 von 5 Sternen


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