Monday, February 06, 2006

Batman Begins

Directed by Christopher Nolan

Wer Furcht verbreitet, ist selbst nicht ohne Furcht.
Nachdem der junge Industriellensohn Bruce Wayne (Christian Bale) die Ermordung seiner Eltern mitansehen musste, führte das Schicksal den seither vor Rachedurst überquellenden Bruce bis nach Ostasien - auf Sinn und Mördersuche. Er flüchtet aus Gotham City, denn er ist unfähig den Dämonen seiner Vergangenheit etwas entgegen zu setzen. Auch Jahre nach dem gewaltsamen Tod seiner Eltern hat der Millionenerbe dieses tragische Erlebnis noch immer nicht verarbeitet.
Im Tempel von Ra’s Al Ghul wird er von seinem zwielichtigen Lehrmeister Henri Ducard (Liam Neeson) und seiner "League of Shadows" ausgebildet, um dort Ideologie und Kampfkunst der Ninja zu erlernen. In der Kampfschule lernt er seine Ängste zu bekämpfen, mehr noch, sich ihnen zu stellen. Wayne kehrt schließlich zurück nach Gotham City und sucht die Konfrontation mit den Korrupten der Stadt.
Nachdem seine Eltern von einem Dieb ermordet wurden, hatte der junge Bruce auf Rache geschworen, und als 14 Jahre nach dem Vorfall der Mörder wieder auf freien Fuss gesetzt wird, will er ihn aus Rache umbringen. Es kommt ihm jedoch jemand zuvor. Nur seiner Kindheitsfreundin Rachel Dawes (Katie Holmes) erzählt er von seinem eigentlichen Plan. In Gotham beginnt er, oberflächlich gesehen, das Leben eines Playboys zu führen, doch in Wirklichkeit tüftelt er zusammen mit seinem Butler Alfred (Michael Caine) an seinem Plan die Stadt von allem Übel zu befreien.
Mit den ausgeklügelten Erfindungen von Lucius Fox (Morgan Freeman), der für Wayne Enterprises arbeitet, gelingt es ihm schließlich Batman ins Leben zu rufen.
Batman verbündet sich mit Jim Gordon (Gary Oldman), einem der wenigen aufrechten Cops von Gotham City, und zieht gegen den Unterweltboss Carmine Falcone und dem psychopatischen Jonathan Crane alias "Scarecrow" in den Kampf.
Doch hinter Scarecrow steckt noch eine ganz andere Verbindung, die Batman bald an die Grenzen seines neu erworbenen Könnens führt...
Was man schon zu beginnt merkt - in "Batman Begins" steckt unheimlich viel Handlung.
Zu viel Handlung. Es vergeht kaum ein Minute, in der nicht etwas Neues aus der Versenkung auftaucht. Trotzdem verliert man anhand der unzähligen Rückblenden und Zeitsprünge in der nicht die Übersicht.
Der Film hält sich wieder an die alten düsteren Ideale des Comics.
Auch vom Design und Style bietet der Film eine gelungene Mixtur aus Hommage an die erstklassigen Batman-Filme von Tim Burton und neuen Bildern. Keinesfalls mehr so bunt wie Batman von Joel Schumacher, sondern viel düsterer und beklemmender.
Über die optische Erhabenheit und Genialität der Burton-Filme verfügt "Batman Begins" allerdings nicht. Settings und Locations sind nicht verspielt oder kreativ sondern schlicht und pragmatisch. Auch fehlt etwas von der packenden Atmosphäre.
Der ehemalige Independent-Regisseur Christopher Nolan setzt gezielt auf Realismus.
Was der Zuschauer sieht, wirkt nie übertrieben oder künstlich.
Eingehend beschäftigt sich die Geschichte mit der Psyche seines Helden und dessen Werdegang zum dunklen Ritter. Dieser Weg, den Bruce Wayne im Laufe des Films zurücklegt, bleibt immer plausibel und glaubhaft.
Das führt zwar einerseits zur höchstmöglichen Realitätsnähe, entmystifiziert seinen Helden aber gleichzeitig. Zu dieser Tonart passt denn auch das neue, lächerlich aussehende Batmobil. In den vier Vorgängern blieb der dunkle Ritter hinter den schillernden Bösewicht etwas auf der Strecke. Diese zweite Geige spielt Batman nun definitiv nicht mehr. Leider muss man sagen, denn können die Gegner in diesem Film überhaupt nicht mithalten. Die Kämpfe sind kurz, rau und dreckig und zumeist im Dunkeln geführt. Schnelle Schnitte erhöhen die ohnehin schon vorhandene Unübersichtlichkeit. Das Ende wirkt auch uninspiriert.
Einmal eine viel zu lange Autoverfolgungsjagd und dann einen uninteressanten, Showdown an der Monorail. Christian Bale haucht der maskierten Fledermaus wieder neues Leben und Charakterstärke ein. Bale deckt alle Facetten glaubhaft ab. Sei es als innerlich zerrissener, von Schuldgefühlen geplagter junger Mann, als oberflächlicher Playboy oder als gefürchteter Rächer Batman. Er spielt den dunklen Rächer mit Leib und Seele und wirkt so auch auf das Publikum Respekt einflössend.
Vor einem Michael Keaton muss jedoch auch Bale seinen Hut ziehen.

3 von 5 Sternen

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