Monday, October 24, 2005

The Others

Directed by Alejandro Amenábar

England, Kanalinsel Jersay, 1945.
Grace (Nicole Kidman), die Lady des Hauses, wohnt mit ihren 2 Kindern
Anne und Nicolas allein in einem alten Gemäuer, seit ihr Mann Charles in den Krieg gezogen ist und ihr die letzten Dienstboten weggelaufen sind.
Wegen einer mysteriösen Lichtallergie der Kinder müssen die Räume des Hauses von Tageslicht komplett abgeschottet werden. Lärm ist auch nicht erwünscht, sonst wird die migräneanfällige Hausherrin ungemütlich.
Die 3 neuen Bediensteten, die sich bei ihr melden, werden sofort in die Regeln des Haushalts eingeführt, die sklavisch zu befolgen sind:
Alle Zimmer müssen immer mit Vorhängen verdunkelt sein, und jede Türe muss abgeschlossen werden, bevor die nächste geöffnet wird, Massnahmen für die Kinder, die nie direktem Tageslicht ausgesetzt werden dürfen.
Die psychischen Konsequenzen dieser Isolation verstärken sich im Laufe der Geschichte und führen bei allen Bewohnern zu einer Sensibilität, die immer mehr in Hysterie ausartet.
Grace versucht ihre Einsamkeit und die Angst vor der unheimlichen Umgebung durch ihren eisernen Glauben in den Griff zu bekommen, den sie auch ihren Kindern aufzwingt.
Anne ängstigt ihren kleinen Bruder mit Gruselgeschichten und behauptet, mit einem anderen Kind, Victor, dass ebenfalls im Haus wohnt, zu kommunizieren.
Grace geht gegen Anne's Fantasien mit Bibellesen vor.
Doch als sie auch Geräusche und Stimmen aus dem oberen Stockwerk hört, wird klar, dass nichts mehr ist wie es scheint...
Eindrucksvoll, tiefgründig, boshaft, niederschmetternd, ausfüllend und einnehmend - diese und andere Worte kommen einem bei "The Others" in den Sinn.
Regisseur Alejandro Amenábar, der mit "The Others" seinen ersten Film in englischer Sprache drehte, erinnert vom Aufbau her an "The Sixth Sense".
Wesentliche Komponente ist die ausgezeichnete Leistung von Nicole Kidman,
die sich voll und ganz in die Rolle der strengen, autoritären, herrischen und unzweifelhaft katholischen Grace einlebt, beschreitet eine schmale Gradwanderung zwischen unbeugsamer Stärke und lähmender Schwäche.
Wie sie immer wieder zwischen couragierter Mutter und verängstigter, einsamer Frau, zwischenstrengem und liebevollen Umgang mit ihren Kindern schwankt ist schlichtweg genial. Kidman strahlt behagliche Wärme und unheimliche Kühle zugleich aus.
Auch die beiden jungen Darsteller können voll und ganz überzeugen, gerade sie hätten zu einer Schwachstelle des Films werden können, aber beide schaffen es, die Angst und auch den Mut der beiden Kinder meisterhaft darzustellen.
Die Atmosphäre in "The Others" ist so dicht,dass man sie fast greifen kann,das alte Landhaus bietet eine unglaublich stimmungsvolle Kulisse,mit seinen vielen,altmodisch eingerichteten Zimmern,den verwinkelten Gängen,den unbewohnten Räumen und den dicken,ständig zugezogenen Vorhängen.Auch der genretypische Nebel trägt mit zu der unheimlichen Stimmung bei,die im Verlauf des Films immer weiter zunimmt.
"The Others" bedarf keiner aufwendigen Special-FX, sondern lebt von dem schlichten Aufbau der Szenen und den tiefen Charakteren der kleinen Personenanzahl.
Der Zuschauer wird in einen Bann gezogen, der nicht zuletzt daraus erwächst, dass man die verworrenen und veschlungenen Informationen, welche die Handlung nach und nach abgibt, erfassen möchte. Es ist ein Film voller Andeutungen und mysteriöser Bemerkungen.
Das Ende aber, stellt eine Überraschung dar, auf die Alejandro Amenábar stolz sein kann.

5 von 5 Sternen

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