The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Directed by Stephen Daldry
Drei der besten, zeitgenössischen Schauspielerinnen (Kidman,Moore,Streep)
in einer mitreißenden ,geschickt verwobenen Geschichte.
Stephen Daldrys ungewöhnlich gefühlvoller, dabei niemals "weinerlicher" oder gar schmalziger Streifen nach Romanvorlage von Michael Cunningham (Pulitzer-Preisträger von 1998) setzt sich aus 3 im Prinzip unabhängigen, aber dennoch erzählerisch miteinander verwobenen Handlungen zusammen.
Es ist das kurze Bild eines Flusses, mit dem Daldrys Film beginnt.
Zunächst wäre da die in den 40ern lebende Virginia Woolf (kaum erkennbar: Nicole Kidman, mit falscher Nase!), die an schweren Depressionen leidet, als sie das Buch "Mrs.Dalloway" schreibt. Es ist Leiden, das Virginias Arbeiten definiert.
Ihr eigenes Leiden, kanalisiert in die Bücher, die sie schreibt - die einzige Möglichkeit für sie, sich in den Rahmen von Kunst und Poesie und nicht in denen von Krankheit und Behandlung zu artikulieren.
Woolf ist eine begnadete Schriftstellerin, die allerdings wie viele geniale Köpfe mit ihrem eigenen Verstand zu kämpfen hat - Wahnvorstellungen machen ihr das Leben zur Hölle. Nachdem sie versucht hat, sich selbst das Leben zu nehmen, reisst ihr liebevoller Mann Leonard die Notbremse und zieht mit ihr aus der Großstadt aufs Land - in der Hoffnung, dass die Ruhe und eine permanente ärztliche Betreuung sich positiv auf den Zustand seiner Frau auswirken.
Sie plant eine große Feier für ihren Gatten in ihrem Haus im vornehmen Londoner Stadtteil Westminster. Doch während der Vorbereitungen verliert sie sich in ihren Erinnerungen und Gedanken, die sich zu einem Gewebe aus zufälligen Begegnungen, Verabredungen und schmerzlichen Abschieden zusammenschließen. Dabei stellt sie sich zunehmend selbst die Frage nach dem Sinn des Lebens - ist es noch lebenswert? Der Wunsch in ihr nach dem alles erlösenden Freitod wird immer größer.
Woolfs Werk beeinflusst zwei weitere Frauen zu einer anderen Zeit.
Laura Brown (Julian Moore) lebt in den 50ern, führt das perfekte Leben - jedoch nur oberflächlich betrachtet.
Eine geduldige Mutter eines Kindes und schwanger mit dem nächsten, mit einem sie liebenden Mann, einigen Freunden, und einem ruhigen, scheinbar ausgeglichenen Leben.
Doch auch sie fällt der Schwermut zum Opfer. Die rothaarige, unscheinbare Frau, die Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway" liest, lebt in einer vollkommenen Traurigkeit.
In ihr wächst die Erkenntnis, dass sie entweder ihre Familie verlassen muss oder sie letztendlich wie Virginia Woolf enden wird.
Die dritte Person weilt hingegen in der Gegenwart.
Clarrisa Vaughan führt zwar eine lesbische Beziehung, doch von dieser ist sie selbst nicht mehr überzeugt, einzig ihre Tochter Julia (Claire Danes) gibt ihr noch Halt, doch diese verschwindet aufgrund ihres Studiums immer mehr aus ihrem Leben. Glücklich ist sie nur noch dann, wenn sie sich mit mütterlicher Sorgfalt um ihre ehemalige Jugendliebe, den ebenfalls homosexuellen und aidskranken Richard (Ed Harris), kümmern kann. Dieser erkennt Clarissas Dilemma, versucht ihr die Augen zu öffnen und die Freude am Leben wieder zu vermitteln, bevor es für sie und für ihn zu spät ist.
Clarissa plant ein ausschweifendes Fest zu Ehren ihres AIDS-kranken Freundes, der für sein Lebenswerk mit einem bedeutenden Preis ausgezeichnet werden soll. Doch das Planen dieser Feier gestaltet sich als schwierig, wenn sie in ihren Gesprächen mit Richard erfährt, wie wenig er davon überzeugt ist, dass er diesen Preis wegen seiner Arbeit, als denn vielmehr wegen seines Überlebens erhält.
Sie hat offenbar (bewusst od. unbewusst) die starke Romanfigur der Autorin Virginia Woolf zum Vorbild.
Trotz aller nur möglichen Schicksalsschläge gibt sie ihren Lieben Kraft und meistert voller Tatendrang ein ungerechtes, irgendwie grausames Leben.
Die Lösung jedoch, die des ganzen Films, der 3 Geschichten, der 3 Personen,
dieses Schicksal kommt mit einer überraschenden Wende gegen Ende zu einem dramatischen Schluss.
Toll agierende Leistung der 3 Stars, sowie Nebendarstellern (Ed Harris, Jeff Daniels)
, werden von Daldry zu einem tollen Ganzen zusammengefügt.
The Hours ist ein Film voller Tiefe, der jedoch nicht überladen wirkt.
5 von 5 Sternen
Drei der besten, zeitgenössischen Schauspielerinnen (Kidman,Moore,Streep)in einer mitreißenden ,geschickt verwobenen Geschichte.
Stephen Daldrys ungewöhnlich gefühlvoller, dabei niemals "weinerlicher" oder gar schmalziger Streifen nach Romanvorlage von Michael Cunningham (Pulitzer-Preisträger von 1998) setzt sich aus 3 im Prinzip unabhängigen, aber dennoch erzählerisch miteinander verwobenen Handlungen zusammen.
Es ist das kurze Bild eines Flusses, mit dem Daldrys Film beginnt.
Zunächst wäre da die in den 40ern lebende Virginia Woolf (kaum erkennbar: Nicole Kidman, mit falscher Nase!), die an schweren Depressionen leidet, als sie das Buch "Mrs.Dalloway" schreibt. Es ist Leiden, das Virginias Arbeiten definiert.
Ihr eigenes Leiden, kanalisiert in die Bücher, die sie schreibt - die einzige Möglichkeit für sie, sich in den Rahmen von Kunst und Poesie und nicht in denen von Krankheit und Behandlung zu artikulieren.
Woolf ist eine begnadete Schriftstellerin, die allerdings wie viele geniale Köpfe mit ihrem eigenen Verstand zu kämpfen hat - Wahnvorstellungen machen ihr das Leben zur Hölle. Nachdem sie versucht hat, sich selbst das Leben zu nehmen, reisst ihr liebevoller Mann Leonard die Notbremse und zieht mit ihr aus der Großstadt aufs Land - in der Hoffnung, dass die Ruhe und eine permanente ärztliche Betreuung sich positiv auf den Zustand seiner Frau auswirken.
Sie plant eine große Feier für ihren Gatten in ihrem Haus im vornehmen Londoner Stadtteil Westminster. Doch während der Vorbereitungen verliert sie sich in ihren Erinnerungen und Gedanken, die sich zu einem Gewebe aus zufälligen Begegnungen, Verabredungen und schmerzlichen Abschieden zusammenschließen. Dabei stellt sie sich zunehmend selbst die Frage nach dem Sinn des Lebens - ist es noch lebenswert? Der Wunsch in ihr nach dem alles erlösenden Freitod wird immer größer.
Woolfs Werk beeinflusst zwei weitere Frauen zu einer anderen Zeit.
Laura Brown (Julian Moore) lebt in den 50ern, führt das perfekte Leben - jedoch nur oberflächlich betrachtet.
Eine geduldige Mutter eines Kindes und schwanger mit dem nächsten, mit einem sie liebenden Mann, einigen Freunden, und einem ruhigen, scheinbar ausgeglichenen Leben.
Doch auch sie fällt der Schwermut zum Opfer. Die rothaarige, unscheinbare Frau, die Virginia Woolfs "Mrs. Dalloway" liest, lebt in einer vollkommenen Traurigkeit.
In ihr wächst die Erkenntnis, dass sie entweder ihre Familie verlassen muss oder sie letztendlich wie Virginia Woolf enden wird.
Die dritte Person weilt hingegen in der Gegenwart.
Clarrisa Vaughan führt zwar eine lesbische Beziehung, doch von dieser ist sie selbst nicht mehr überzeugt, einzig ihre Tochter Julia (Claire Danes) gibt ihr noch Halt, doch diese verschwindet aufgrund ihres Studiums immer mehr aus ihrem Leben. Glücklich ist sie nur noch dann, wenn sie sich mit mütterlicher Sorgfalt um ihre ehemalige Jugendliebe, den ebenfalls homosexuellen und aidskranken Richard (Ed Harris), kümmern kann. Dieser erkennt Clarissas Dilemma, versucht ihr die Augen zu öffnen und die Freude am Leben wieder zu vermitteln, bevor es für sie und für ihn zu spät ist.
Clarissa plant ein ausschweifendes Fest zu Ehren ihres AIDS-kranken Freundes, der für sein Lebenswerk mit einem bedeutenden Preis ausgezeichnet werden soll. Doch das Planen dieser Feier gestaltet sich als schwierig, wenn sie in ihren Gesprächen mit Richard erfährt, wie wenig er davon überzeugt ist, dass er diesen Preis wegen seiner Arbeit, als denn vielmehr wegen seines Überlebens erhält.
Sie hat offenbar (bewusst od. unbewusst) die starke Romanfigur der Autorin Virginia Woolf zum Vorbild.
Trotz aller nur möglichen Schicksalsschläge gibt sie ihren Lieben Kraft und meistert voller Tatendrang ein ungerechtes, irgendwie grausames Leben.
Die Lösung jedoch, die des ganzen Films, der 3 Geschichten, der 3 Personen,
dieses Schicksal kommt mit einer überraschenden Wende gegen Ende zu einem dramatischen Schluss.
Toll agierende Leistung der 3 Stars, sowie Nebendarstellern (Ed Harris, Jeff Daniels)
, werden von Daldry zu einem tollen Ganzen zusammengefügt.
The Hours ist ein Film voller Tiefe, der jedoch nicht überladen wirkt.
5 von 5 Sternen


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